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Viele Non-Profit Organisationen werden von Unternehmen finanziell oder auf andere Weise unterstützt. Was aber ist wichtig bei der Zusammenarbeit mit Firmen? Worauf kommt es an, wenn man diese Zielgruppe gewinnen und binden möchte? Zu diesen und weiteren Fragen möchten wir Ihnen in diesem Beitrag Anregungen geben.

Unternehmen brauchen Partner aus dem Non-Profit Bereich

NPO stellen begehrte Partner für Unternehmen dar. Das Engagement von Unternehmen ist bereits heute durch die Zusammenarbeit mit Non-Profit Organisationen geprägt. Laut der ZiviZ-Survey arbeiten 98% der deutschen Unternehmen mit entsprechenden Partnern zusammen.1

Kooperationspartner der Unternehmen

Lokale Vereine

48%

Bildungseinrichtungen

21%

Unternehmensverbände und Kammern

14%

Wohlfahrtsverbände

13%

Internationale NGOs

9%

Stiftungen

9%

Staatliche Einrichtungen

8%

Wissenschaftliche Einrichtungen

7%

Andere Unternehmen und Betriebe

7%

Frage: Arbeitet Ihr Unternehmen beim gesellschaftlichen Engagement mit folgenden Organisationen zusammen? Prozent der Unternehmen, die „Ja, regelmäßig“ angeben.1

Was macht eine NPO so interessant für die Wirtschaft?

Die NPO stellt ein Bindeglied zwischen den verschiedenen Stakeholdern dar. Sie wirkt zum einen als Mittler, zum anderen bringt sie auch Expertise ins Unternehmen. Vier zentrale Gründe für eine Zusammenarbeit sind etwa:

  • (Neue) Gesellschaftliche Erwartungen und Ansprüche an Unternehmen
    Heute wird nicht mehr nur danach gefragt, wie viel Gewinn und Umsatz ein Unternehmen erwirtschaftet oder was es mit seinen Gewinnen macht, sondern auch danach, wie eine Unternehmung ihre Gewinne erzielt – und welche Auswirkungen das unternehmerische Handeln auf Menschen, Tiere und Umwelt hat. Dass Erwartungen gegenüber Unternehmen bestehen verantwortungsbewusst zu handeln, ist zwar nicht neu, doch die Bedeutung des Themas ist stark gestiegen und umfasst heute mehr Dimensionen als in der Vergangenheit. Außerdem werden CSR Aktivitäten heute nicht mehr nur von großen Unternehmen gefordert, sondern ebenso von kleinen und mittelständischen Firmen.
  • Stakeholder vs. Shareholder Value
    Die gestiegenen Erwartungen an Unternehmen kommen von verschiedenen Anspruchsgruppen. Zu diesen zählen Mitarbeitende, Kunden, die Öffentlichkeit, Medien, Verbände und Organisationen etc. Ausschließlich Shareholder-zentriertes Handeln gehört der Vergangenheit an, vielmehr gewinnt der Stakeholder Ansatz an Bedeutung.  Damit müssen die Unternehmen auch Verantwortung für soziale und ökologische Fragen übernehmen.
  • Nachfragesog aus der Investoren-Kommunikation
    Der Wertewandel hin zu nachhaltigem Wirtschaften zeigt sich auch in der veränderten Beurteilung von Unternehmen auf dem Markt. Die Messung der Unternehmenswerte basiert nicht mehr nur auf finanzieller Berichterstattung.
    Die Bewegungen auf dem Finanzmarkt zeigen, dass Wettbewerbsfähigkeit, Zukunftsfähigkeit und der Wert von Unternehmen zunehmend auch mit nachhaltigem Wirtschaften assoziiert werden. Firmen müssen heute nicht nur nachweisen, dass sie möglichst wenig negative Side-Effects erzeugen, sondern positive Effekte für das Gemeinwohl bewirken.
  • CSR Leitlinien der Bundesregierung
    Seit 2017 sind große Unternehmen verpflichtet, zu mehr Transparenz über ökologische und soziale Aspekte ihres Wirtschaftens. Die Transparenz soll durch entsprechende Berichte gewährleistet werden. Ab 2024 sollen auch Unternehmen ab 250 Mitarbeiter:innen über ihre CSR-Aktivitäten berichten. Mit dem neuen Lieferkettengesetz von 2022 wird von Unternehmen ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiges Wirtschaften gefordert.

Zielgruppe Unternehmen – Chancen im Fundraising

Laut der Studie der Bertelsmann Stiftung und des Stifterverbands lagen Unternehmensspenden im Jahr 2018 bei rund 9,5 Milliarden Euro. Zum Zeitpunkt der Erhebung gaben 45% der befragten Unternehmen an, dass sie sich regelmäßig in Form einer Geldspende gesellschaftlich engagieren. Das entspricht ca. 28% aller Spenden für Wohltätigkeit und Gemeinwohl.2

Das Potential für die Einnahmen im gesamten deutschen Spendenmarkt liegt aber laut der Studie bei 40,6 Mrd. Euro. Somit ergibt sich im Bereich der Zuwendungen durch Unternehmen hochgerechnet ein zusätzliches Potential von 1,9 Mrd. Euro, das bisher noch nicht ausgeschöpft wird.

Marktpotential von Unternehmensspenden in 2022
davon ca. 1,9 Mrd. Euro nicht abgerufenes Potential an Unternehmensspenden
ca. 6,7 Mrd. Euro nicht abgerufenes Spendenpotential

Erfolgsfaktoren für eine fruchtbare Zusammenarbeit

Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten, muss man sich bewusst machen, dass Unternehmen sich deutlich von privaten Spender:innen unterscheiden. Sie haben ganz eigene Erwartungen und Bedürfnisse. Diese werden in Motiv und Intension der Zuwendungen deutlich, aber auch bei rechtlichen Aspekten und den Fragen nach Relevanz und Wirkung des Engagements. Daher ist es besonders wichtig, folgende Punkte bei der Ansprache und Bindung von Partnern aus der Wirtschaft zu beachten.

Relevanz und USP
Spezieller Nutzen der NPO zur Lösung akuter Probleme. Was ist der Impact?

Produkte
Verfügbarkeit von spannenden Projekten und Themen.

Kommunikationsmaterialien
Verfügbarkeit von Reports, Texten, Bilder etc.

Kanäle
Website, Medien, Social Media, Online, Ads etc.

Differenzierte Betreuung
One-to-One-Betreuung vs. One-to-Many-Betreuung

Anlässe
Wechselnde Kampagnen und passende Anlässe

Professioneller Service
Effizient und bequem umzusetzen, einfache Zahlungswege

Ansprechpartner:in
Verfügbare Ressourcen für die Abwicklung

Wie fängt man an?

Wenn Non-Profit Organisationen diese Zielgruppe neu erschließen oder professionell ausbauen möchten, gibt es mehrere erste Schritte, die dabei helfen:

1. Vorbereitung

Zuerst empfiehlt sich eine Analyse des eigenen Status Quo: Was hat Ihre Organisation bereits für diese Zielgruppe an Services und Produkten im Angebot?

Bei einer Marktbetrachtung erfahren Sie, was Ihre Wettbewerber machen und können sich Anregungen holen.

2. Unique Selling Propositions

Arbeiten Sie die Stärken Ihrer Organisation, die für Unternehmen relevant sein können, heraus. Suchen Sie gezielt nach Matches mit Unternehmensansprüchen.

3. Passende Produkte & Materialien

Entwickeln Sie entsprechende Produkte für Partner aus der Wirtschaft. Bereiten Sie vorhandene Materialien zur Zielgruppe passend auf und stellen Sie sicher, dass diese schnell abrufbar und versendbar sind.

4. Website Screening

Überprüfen Sie Ihre Website. Gibt es einen eigenen Bereich für Unternehmen? Sind die Seiten für Unternehmen leicht auffindbar, für die Zielgruppe interessant und ansprechend gestaltet?

5. Planung

Erarbeiten Sie Konzepte für konkrete Maßnahmen, Aktionen und Kampagnen, die für Unternehmen attraktiv und leicht umsetzbar sind. Machen Sie eine Jahresplanung, so dass sich immer wieder neue Anlässe ergeben, um neue und bestehende Unternehmenspartner anzusprechen und zu binden.

Sie sind neugierig, wie das genau geht? Sie möchten aktiv werden und noch mehr wissen?

Sibylle Meier berät Sie gerne! Rufen Sie einfach an (089 211 129-24)
oder mailen Sie uns (csr@gallafilz.com).

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Quellen & Hinweise

1 Quelle: https://www.ziviz.de/kooperationen-mit-internationalen-ngos

2 Grafik eigene Darstellung aus GALLAFILZ Webinar: Erste Schritte zur erfolgreichen Unternehmenskooperation / Quelle: https://www.dfrv.de/wp-content/uploads/2019/11/DFRV-grafik-spendenvolumen-jaehrlich_11-19.pdf

 

Bild: Andrea Piacquadio / Pexels

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